Methodisten in Münchberg

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Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) hat im Jahr 1885 erstmals in Münchberg zu Versammlungen eingeladen. Seit dieser Zeit gibt es in Münchberg Christen, die sich dieser freien, weltweit agierenden Kirche angeschlossen haben.

Eine Besonderheit dieser Kirche sind die eher kleinen Gemeinden. Dies ist aber auch ein Grund dafür, dass es oft nicht möglich war, Gemeindeaktivitäten in Münchberg aufrecht zu erhalten. So musste hin und wieder die Gemeinde Münchberg geschlossen werden, leider auch im Januar 2016.

Dieses Portal möchte über die Geschichte der Methodisten in Münchberg Auskunft geben und insbesondere die Aktivitäten der letzten Jahre in Bildern und Berichten darstellen.

Bei weiterem Interesse und Kontaktaufnahme stehen dir die nächsten methodistischen Gemeinden der Region zur Verfügung, sie befinden sich in

-> Hof - Naila - Selbitz

Gedenkkarte

Geschichte der Methodisten in Münchberg

Die Anfänge in Münchberg

Münchberger Gemeinde ca. 1950
Münchberger Gemeinde ca. 1950

Nachdem sich methodistische Gemeinden in Nürnberg etabliert hatten, begannen die Prediger in Oberfranken zu missionieren. 1885 fanden dann auch von der Nürnberger Außenstelle Bayreuth aus Versammlungen in Münchberg und Stammbach statt. Diese Versammlungen fanden in öffentlichen Sälen, Gärten oder im Wald statt und begannen zu wachsen. Ab 1923 wurde die methodistische Versammlung in Münchberg vom 2.Prediger von Hof betreut. Während des 2. Weltkrieges konnte der Pastor nur in seinen Fronturlauben Dienst tun und auch der Versammlungsort war problematisch. In dieser Zeit arbeitete die methodistische Kirche eng mit dem CVJM Münchberg zusammen und nutzte z.T. auch dessen Räume. Später fanden die methodistischen Gottesdienste und Versammlungen in einem Frisörgeschäft am Unteren Graben statt. Während in umliegenden Orten (Grünstein, Stammbach, Streitau) die methodistischen Versammlungen wuchsen und bald eigene Häuser und Kapellen bauten, schrumpfte die kleine Gemeinde in Münchberg zu einem Hauskreis und gab 1953 ihre Arbeit ganz auf.

Ende in Münchberg in den 50er Jahren

Gemeinde Stammbach, neues Haus 1953
Gemeinde Stammbach, neues Haus 1953

Die Mitglieder der Methodistenkirche aus Münchberg wechselten größtenteils zur Evangelisch-lutherischen Kirche oder schlossen sich der Gemeinde in Stammbach an, die 1953 ihre neuerbaute Kirche einweihten und mit der darin errichteten Pastorenwohnung auch einen Pastor vor Ort haben konnten. Die Gemeinde in Stammbach erlebte Ende der 70er Jahre einen neuen Aufschwung durch eine Teestubenarbeit, die vom Jugendkreis und dem Pastor aus Bayreuth ins Leben gerufen wurde. Dieser Neubeginn zog auch jüngere Menschen an. Anfang des 21.Jh. wurde jedoch deutlich, dass bei einer Gemeindearbeit im benachbarten größeren Münchberg mehr Chancen bestehen, Menschen mit der Liebe Gottes bekanntzumachen. Seitdem wurde nach geeigneten Räumen gesucht, um die Kirche nach Münchberg zu verlagern.

Neubeginn im Jahr 2010

Einweihungsgottesdienst Münchberg 2010
Einweihungsgottesdienst Münchberg 2010

2010 wagte die Gemeinde Stammbach den Neuanfang in den Räumen der ehemaligen Volksbank in der Ottostraße 15 in Münchberg. Sie tat dies, um ihrem Auftrag besser entsprechen zu können, Menschen zum Glauben einzuladen und in tätigem Glauben Gottes Liebe erfahrbar zu machen.

Dies tat die Münchberger Gemeinde z.B.durch Gottesdienste, zu der die ganze Familie willkommen war. Während der Predigt bestand die Möglichkeit für Kinder, den Kindergottesdienst zu besuchen. Eltern mit Babys und Kleinstkindern konnten die Predigt im Eltern-Kind-Raum verfolgen, während sie stillten oder die Kinder spielten. Neben Gottesdiensten am Sonntagmorgen feierte die Gemeinde auch in regelmäßigen Abständen Abendgottesdienste, Frühstücksgottesdienste und Freiluftgottesdienste. Die musikalische Gestaltung beinhaltete genauso Gesangbuchlieder wie moderne Lobpreismusik mit E-Piano, Gitarren, Querflöte und Caj'on. Wichtig war auch das Leben miteinander zu teilen und füreinander zu beten – auch dazu gab es im Gottesdienst die Möglichkeit.

Zur Vertiefung des Glaubens gab es Themen- oder Gemeindeabende und für Senioren den Seniorenkreis mit Kaffeetrinken. Mit den Wesley Scouts (Pfadfinderarbeit) auf dem Weißenstein und der Christlichen Reiterarbeit versuchte die Münchberger Gemeinde auf Menschen außerhalb der Gemeinde zuzugehen und Menschen in ihrem Alltag zu begleiten sowie praktische Hilfe, Gebet und Gemeinschaft anzubieten. Ökumenische Verbundenheit war der Münchberger Gemeinde ein Herzensanliegen, das zeigte sich im Engagement bei den verschiedenen ökumenischen Anlässen.

Quelle: Beate Lasch, Herbert Wagner

Einstellung der Gemeindearbeit 2016

Altar und Kreuz in der Ottostraße
Altar und Kreuz in der Ottostraße

Leider hielt sich die Resonanz dieser Aktionen in bescheidenen Grenzen. Und so wurde neben viel Kraft auch viel Geld investiert und das bei stagnierenden, eher rückläufigen Gliederzahlen.
Entgegen vieler Erwartungen gelang es der EmK in den 6 Jahren leider nicht, die Vorzüge einer kleinen, familiär lebenden Gemeinde im Gegensatz zur traditionsbetonten Großkirche in ausreichender Weise bei den Münchbergern zum Ausdruck zu bringen und Menschen für dieses Gemeindemodell zu gewinnen. Es war der Gemeinde bewusst, dass der Gemeindeumzug nach Münchberg ein Wagnis darstellt und nur Bestand haben kann, wenn ein Gemeindewachstum geschieht. Gemeindewachstum ist aber weder planbar noch machbar. Im August 2015 wurde schließlich noch die Münchberger Pastorin versetzt und ihre Stelle nicht mehr besetzt.
Nach langen Überlegungen und Gebeten ist die Evangelisch- methodistische Kirche zu dem Entschluss gekommen, ihre Arbeit im Rahmen eines Dankgottesdienstes und der Allianzgebetswoche 2016 einzustellen. Diese Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, eine Fortführung der bisherigen Gemeindearbeit war aber nicht mehr schulterbar.

So ist zu hoffen, dass die „Geschichte der Methodisten in Münchberg“ nicht zu Ende ist. Vielleicht gelingt es mutigen Christen einer nachfolgenden Generation, diese freikirchliche Gemeindeform in Münchberg wieder aufleben zu lassen.

Wolfgang Großmann


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